In meiner Praxis häufen sich die Anmeldungen von Menschen, die erschöpft und ausgebrannt sind.
Sie sprechen über körperliche Beschwerden, die sich überall festbeißen können. Kopfschmerzen, Schwindel, Blockaden in der Brustwirbelsäule, Atemnot oder Verdauungsbeschwerden.
Unter den Neuanmeldungen befinden sich nicht nur Erwachsene, sondern auch mehr Kinder und Jugendliche. Sie berichten von Erschöpfung, körperlichen Beschwerden oder von Ängsten, die sich in der letzten Zeit aufgebaut haben.
Wer kennt das Spiel nicht? Wer kennt das Gefühl nicht, wenn die kleinen Männchen immer wieder aus dem Spiel geworfen werden und auf ihren Platz verwiesen werden.
Das Spiel zieht an mir vorbei. Die anderen Figuren gehen an meinem Haus vorbei, ich sitze fest, kann nur zusehen und hoffen ...
Dieses Spiel spiegelt für mich die Situation wider, in der wir uns alle gerade befinden.
Jeder Patient bereitet sich anders auf seinen Termin bei mir vor.
Manche gehen ihre Themen vorab gedanklich durch, andere bringen mehr oder weniger konkrete Fragen mit. Andere wiederum kommen einfach so durcheinander wie sie gerade sind.
Es gibt viele verschiedene Formen der Vorbereitung. Auch hier gibt es kein "Richtig" oder "Falsch", jeder Mensch darf kommen so wie er ist.
Manchmal sind wir gefangen in unseren Gedanken.
Von einem Gedanken geht es zum nächsten. So geht es manchmal den ganzen Tag und die halbe Nacht. Tag für Tag, Nacht für Nacht, die Gedanken nehmen zu und drehen sich immer schneller im Kreis.
Durch das Gedankenkarussell wird Stress aufgebaut. Der Körper geht in den „Kampfmodus“, er bereitet sich vor. Aber auf was bereiten wir uns vor?
Und was können wir tun um dem Hamsterrad zu entkommen?
Heute ist der 9.November 2020. In gut sechs Wochen fangen die Weihnachtsferien an und wir Menschen stecken fest. Fest in einem Lockdown. In einer Pandemie. Gefangengenommen durch ein Virus.
Unser Leben dreht sich nur noch um Verordnungen, Kontaktbeschränkungen, Zahlen, Nachrichten, Diskussionen, Beschlüsse und vieles mehr.
Selbst, wenn wir uns selbst nicht anstecken, so bleibt die Angst. Es sind zu viele Ängste und in gut sieben Wochen ist Weihnachten.
Das passt doch alles nicht zusammen ...
Ganz tief in meinem Innersten war ich der Meinung, dass die Medizin bis zum Winter das Virus verstehen würde und wir wieder langsam in unser Leben zurückkehren können.
Dass wir gestärkt aus dem Abenteuer zurückkehren und die dunklen Monate genießen können.
Aber das Virus hat seine eigene Energie und seine eigene Idee wie es leben möchte.
Wir sind mittendrin in der Pandemie. Mit allen Konsequenzen und Maßnahmen.
Gefühlt stehen wir wieder am Anfang...
In meinem Praxisalltag haben die drei Wörter Danken, Annehmen und Verzeihen eine wichtige Aufgabe.
Sie helfen meinen Patienten bei der Auseinandersetzungen mit einem Thema, Trauma oder anderen Negationen.
In diesem Artikel möchte ich auf unsere jetzige Situation eingehen:
Auf das Corona Virus
Mein Weg zurück zur Normalität, zur Zivilisation, zum Leben und zur Leichtigkeit führt mich zu einem gigantischen Gebirge. Felsen, die in die Höhe ragen und in der Sonne in ihrem Glanz erstrahlen.
Am Anfang sind es kleine Hügel, die mit einer spielerischen Leichtigkeit zu schaffen sind.
Der Fluss begleitet meinen Weg. Er spendet mir frisches Wasser und eine angenehme Kühle.
Die ersten Schritte sind leicht und freundlich. Der Gang wird spielerisch. ...